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Die morphologische Landkarte

Kenntnisse der Morphologie erlauben uns, funktionell richtige Verhältnisse und im Ergebnis optisch schöne Zähne zu erreichen. Diese Betrachtungsweise soll hier exemplarisch an einem oberen ersten Molaren gezeigt werden. Schon Anfang der 1990er hatte ZTM Michael Heinz Polz eine Folie entwickelt (Abb. 1), die die korrekten Verhältnisse der Höckerkegel und Fossae unserer acht verschiedenen Seitenzähne festhält.

Folie zur korrekten Lokalisierung von Höckerkegeln und Fossae sowie die mesioapproximalen Kontakte im Oberkiefer und distoapproximale Kontakte im Unterkiefer.

Abb. 1: Von ZTM Michael Heinz Polz entwickelte Folie zur korrekten Lokalisierung von Höckerkegeln und Fossae sowie die mesioapproximalen Kontakte im Oberkiefer und distoapproximale Kontakte im Unterkiefer.

Um schöne Seitenzähne herzustellen, ist neben dem richtigen Verhältnis der Höckerkegel das richtige Verhältnis von Höckerhöhe, Fossatiefe und den Randleisten wichtig. Betrachtet man einen Zahn, so ist es möglich, mit einem Bleistift okklusal um den Zahn herumzufahren. Innere und äußere Anteile lassen sich sichtbar dem Zahn zuordnen.

Zeitgleich kann bukkal der anatomische Äquator angezeichnet werden; somit lassen sich mesiale und distale Anteile im bukkalen Bereich unterscheiden. Wird nun eine Linie weiter über die Höckerspitze in die Kauflächen hinein gezogen, so lassen sich die inneren Kauflächenanteile des jeweiligen Höckers ebenfalls in mesial und distal unterscheiden. Die eigentlichen Überschneidungspunkte stellen dann die Höckerspitzen dar (= „Höckerkegel“ in der Auftragstechnik). Diese Höckerkegel stehen immer in einer bestimmten Relation zueinander. Auch die drei Fossae stehen in einer bestimmten Relation zueinander und zu den Höckerkegeln. Die zentrale Fossa des oberen ersten Molaren befindet sich etwas weiter bukkal. Der Grund ist der untere erste Molar, dessen mittlerer Höcker ebenfalls etwas weiter nach bukkal gelagert ist. Betrachtet man dazu den Fissurenverlauf, dann ist die Landkarte perfekt. Dies wussten auch schon die alten Gnathologen in ihrer Aufwachstechnik anzuwenden (Abb. 2). Die beschriebenen Verhältnisse werden deutlich, wenn die von Polz entwickelte Folie auf den jeweiligen Zahn gelegt wird (Abb. 3).

Abb. 2: Kegelplan für die Seitenzähne.

Molare mit darübergelegter Polz-Folie

Abb. 3a bis f: Molare mit darübergelegter Polz-Folie.


Literatur

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ZTM Stefan Schunke
ZTM Stefan Schunke
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